Neues Buch – alte Geschichte?

Happy New Year 2022!
Mein Körper hasst mich heute richtig. Ich hab gestern zu viel getrunken. Seit langem viel zu viel. Ist ja Silvester. Kann man machen. Kann man übrigens auch lassen, wenn man den nächsten Tag halbwegs erleben möchte. Manchmal tue ich Dinge aber ohne eine Entscheidung zu treffen. Dann passiert halt sowas wie heute.

Dafür schreibe ich euch jetzt einen Text, der den ganzen Tag in den weingetränkten Windungen meines Kopfes geistert.
Es geht um Geschichten, Jahreswechsel, Neuanfänge und, mein Lieblingsthema: Entscheidungen.

Eine Indianerweisheit sagt, in unseren Herzen tobt ein Kampf zwischen zwei Wölfen. Der eine Wolf ist böse. Er kämpft mit Ärger, Neid, Eifersucht, Sorgen, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Lügen, Überheblichkeit, Egoismus und Missgunst. Der andere Wolf ist gut. Er kämpft mit Liebe, Freude, Frieden, Hoffnung, Gelassenheit, Güte, Mitgefühl, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Vertrauen und Wahrheit. Willst du wissen, welcher der beiden Wölfe gewinnt? Die Antwort ist einfach. 
Es gewinnt der Wolf, der gefüttert wird.

Der Wolf steht sinnbildlich für unsere Gedanken. Für den Fokus den wir setzen. Und damit für die Geschichten, die wir uns selbst erzählen.
Ich liebe Geschichten. Ich liebe Bücher. Mein Leben ist lyrisch, mein Schreiben kann sich an manchen Stellen nicht größer von meinem Sprechen unterscheiden. Ich liebe es, die Welt in Bildern auszudrücken und diese zu Papier zu bringen. Darum ja auch dieser Blog.
Ich interessierte mich aber auch schon immer für die Menschen um mich rum. Und zwar nicht nur für die Person, die mir aktuell gegenüber stand und steht, sondern für ihre Geschichte. Für ihre Ganzheitlichkeit. Für dieses Gesamtpaket der Menschen in meinem Umfeld. Warum sind sie so, wie sie sind. Was hat sie dazu gemacht? Und seit einiger Zeit gleiche ich das, was die Leute mir über sich erzählen mit dem ab, was ICH in den Menschen sehe. Als ungeübte Anfängerin mussten einige ganz schön darunter leiden, dass ich „helfen wollte“, die Version aus den Leuten rauszuholen, die ich in ihnen gesehen hab (sorry dafür). Denn manchmal sehe ich den Menschen eine andere Seite, die sie selbst nicht erkennen. Aus den unterschiedlichsten Gründen…
Was ich aber eigentlich damit sagen will ist, dass wir aus Geschichten bestehen. Jeder von uns ist sein eigener Roman. Sein eigenes Fantasien. Seine eigene Kindliche Kaiserin und sein eigener Gmork. Beide Versionen leben ins uns. Die eine gibt es nur, weil es die andere gibt. Aber welche Version füttern wir?

Ich habe meine eigene Geschichte. Ich habe sie hier schon oft angerissen. Mal tiefer, mal oberflächlicher. Sie besteht aus bald 38 Jahren Leben. Aus Erfahrungen, Erlebnissen, Gefühlen, Verletzungen. Situationen die sich einbrannten, Momenten die mich fliegen ließen. Nein, es war nicht alles schlecht. Natürlich nicht. Es ist ein bunter Strauß des Lebens. Erfolg und Niederlagen, Glück, Liebe und Schmerz.
Ich bin seit nun bald 6 Jahren auf dieser Reise, seit bald 4 Jahren intensiver, seit bald einem Jahr im krassen Wandel. Und langsam muss ich mich entscheiden, welche Version ICH weiter füttern möchte.
Denn so lange ich mir die Geschichte meiner Vergangenheit erzähle, die Geschichte aus den Verletzungen und Prägungen, die Geschichte aus den Gründen, warum ich wurde wer ich heute bin (bzw. die ich war, bevor ich losging), dann habe ich kein Futter für die neue Version von mir, die ich sein möchte.
Ich habe begrenzte Kapazitäten. Gedanken, Energien. Und ich darf und muss mich entscheiden, wie ich sie nutzen möchte. Ich darf mich entscheiden, welche Version ich im Hier&Jetzt leben möchte. Und diese Version füttern.
Die alten Verletzungen, die Geschichte von der Heilung oder die Geschichte meines Zukunfts- Ich. Wenn ich weiter die Verletzungen erzähle, manifestiere ich diese weiter. Wenn ich weiter die Geschichte der Heilung erzähle, dann werde ich weiter heilen. Ja, auch das habe ich getestet. Wenn ich die Geschichte meiner Vision erzähle, dann füttere ich eben diese und ziehe sie in mein Leben.
Das bedeutet aber auch, Loslassen. Die Vergangenheit und die Verletzungen anzunehmen und gehen zu lassen. Ich kann sie nicht ändern, nur weil ich sie ständig wiederhole. Und auch der Heilungsprozess ist und war wichtig und ich bin stolz auf ihn. Aber auch er ist ein Kapitel, das es abzuschließen gilt. Denn ich will nicht „im Heilungsprozess“ sein, sondern geheilt.

Heute ist Neujahr. Und es fliegen Glückwünsche und Vorsätze durch die mediale Welt. Neue Ziele, Vorsätze, Pläne. Wie oft lese ich „ganz viel Glück und Liebe und Gesundheit. Weniger Stress und Drama“. Der fröhliche Gedanke an das „im nächsten Jahr wird alles besser“. Aber, Hand aufs Herz und in voller Liebe gesagt: Wie soll etwas anders werden, wenn du gleich bleibst? Wie möchtest du eine neue Geschichte schreiben, wenn du die alte ständig wiederholst? Wie möchtest du ein neues Leben leben, wenn du das alte festhälst?
Kurz vor ihrem Tod erzählte uns meine Oma die Geschichte von dem Nachtveilchen, das eine Rose werden wollte. Das Nachtveilchen hatte eine Blumenfee (ich werde nie ihr Lachen dabei vergessen, als sie sagte „na das ist halt ein Märchen, da gibt es Blumenfeen!“) die ihm diesen Wunsch erfüllte. Und jetzt mal ganz offen gesprochen: Hast du eine gute Fee die dich über Nacht verzaubert? Die dich in einem neuen Jahr in ein neues Leben zaubert? In ein neues Sein bringt?

Wir haben dieses neue Jahr vor uns (für wen das wichtig ist). Aber wenn du in 2022 genau dort weiter machst, wie du in 2021 aufgehört hast, wird sich rein gar nichts ändern. Wenn du jeden Tag in den alten Büchern liest, jeden Tag die gleichen Dinge tust, jeden Tag die gleichen Gedanken denkst, dann wird sich nichts ändern.
Wenn du dein Leben in der Vergangenheit lebst, wirst du die Zukunft nicht gestalten. Das Wort „Neuanfang“ besteht aus „neu“ und „anfangen“. Nicht „mit dem Alten weitermachen“. Wenn du etwas ändern möchtest, dann darfst du es beginnen.

Und da sind wir wieder bei den Entscheidungen. Bei der Entscheidung darüber, was du denken möchtest. Bei der Entscheidung darüber, wer du sein möchtest!
Es ist dabei völlig ok, wenn du sagst, dass dein Leben super ist und du es einfach so weiterleben möchtest. Wenn du glücklich bist, go for it. Aber wenn es Dinge gibt, die dir immer wieder weh tun. Wenn du in Spiralen steckst, in Unzufriedenheit, wenn du mit dem Strom schwimmst aber die Richtung nicht magst, wenn du… tief in dich rein hörst und eine Stimme zu dir sagt, dass da mehr ist als du gerade lebst, dass du Träume und Wünsche hast die sich erfüllen sollen (so war es bei mir), dann triff die Entscheidungen dafür. Und lese dir mal deine alten Geschichten durch, die du dir jeden Tag so über dich erzählst. Vielleicht ist da ja etwas, das du zuklappen kannst.

Du hast jeden Tag die Entscheidung dazu, wer du sein möchtest.
Ich wünsche Dir ein Jahr 2022 voller Wunder, Liebe. Glück.
Happy New Year!
Du darfst strahlen
deine Katharina Sophia 💜🌻

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