Ich habe ein neues Projekt… eine Instagramseite, auf der es nur um meine Texte gehen soll, auf der ich einfach Dinge mache, frei bin. Warum ich das nicht auf den anderen Seiten kann? Gute Frage… vielleicht auf meinem Privataccount aber der ist nicht mehr öffentlich und das möchte ich auch nicht, und auf dem Coachingaccount glaube ich noch immer, dass ich da seriös sein muss und mich thematisch innerhalb meiner Marke zeigen muss.
Kopfüber ins Herz ist nichts davon. Es ist keine Marke, es hat kein System, es ist nicht hoch privat, es ist einfach ein Versuch.
Der Name Kopfüber ins Herz ist da vielleicht entscheidend. Denn ich war ein Kopfmensch, sorry, ich bin ein Kopfmensch. Ich denke. Ich zerdenke. Ich bin 16 Stunden am Tag mit Denken beschäftigt. Ich höre einen Satz und überlege, wie er auf mich zutreffen könnte. Ich sehe eine Situation und analysiere. Ich beschäftige mich mit meinen Zielen und Wünschen und Träumen und sofort gehen die inneren Stimmen an und alles wird von drölfzig Seiten gleichzeitig betrachtet. Übrigens sind alle Ziele, Träume und Wünsche am Ende Humbug und ich krieg das eh nicht und sollte es gleich lassen, weil „ist besser und sicherer“. So sagt es mein Kopf am Ende. Ich bin ein Kopfmensch.
Meine Therapeutin sagt so oft zu mir, dass ich so schlau und so feinfühlig gleichzeitig bin, das ist eine krasse und auch anstrengende Kombination. Und das ist so. Während sich manche Leute vielleicht nur auf die Fakten stürzen, so wie Sheldon aus Big Bang Theorie, haben sie keine emotionalen Filter und ihm, also Sheldon, ist sein Umfeld auch hoch egal. Andere Menschen können sehr viel fühlen, lassen sich von ihren Emotionen treiben aber haben dann keinen „Verstandsfilter“ der ihnen analysiert, wie dumm (oder in den wenigsten Fällen vielleicht mal hilfreich… nein, ich bleibe bei dem Wort dumm) das jetzt ist, so gefühlsduselig zu sein.
Ich bin beides. Ich kann beides. Jippieh. Und doch „gewinnt“ immer der Kopf, denn er hört nicht auf. Und dann redet er so lange und aktiviert damit negative Gefühle wie Angst und vor allem Unsicherheiten, bis mein Herz einknickt und „ich“ aufgebe. Meine Ziele aufgebe. Meine Träume. Mich. Den Glauben an mich.
Unterstützung kriege ich in dem Prozess dann noch von gewissen Menschen aus meinem Umfeld. Man könnte meinen, dass ich es von denen konditioniert habe und vielleicht ist das auch wahr aber heute auch irgendwie nicht mehr gültig, denn ich bin erwachsen und treffe meine eigenen Entscheidungen. Ich bin aber auch zu schwach, um mich dagegen zu wehren.
Manchmal fühlt es sich so an, als ob ich ein kleiner Welpe bin, der die Welt entdecken will und der jetzt schon weiß, dass sie eines Tages Großes leisten wird. Aber bei jedem Versuch, auch nur eine Pfote aus dem Hundekörbchen zu strecken wird sie zurückgezogen, bis sie selbst es gar nicht mehr versucht.
Ja, an dieser Stelle aus dem Körbchen rauszugehen erfordert Mut. Und mein Verstand möchte sehr gerne wissen, was da draußen ist, vorher gehen wir da nicht raus. Und mein Herz spürt, dass es jenseits des Hundekörbchens etwas wundervolles geben wird. Noch wundervoller als ich es mir jetzt erträumen könnte. Aber da ich nicht weiß, in welche Richtung ich das Hundekörbchen wohl verlassen sollte und dem Verstand eh alles zu unsicher ist, bleib ich lieber drin.
Mein Weg braucht Mut. So viel Mut und es gibt Tage, da bin ich zu müde um mutig zu sein. Es gibt viele Tage, an denen ich zu müde für Mut bin. An denen es nicht passt. Und mein Verstand kuschelt sich ins Hundekörbchen und erzählt weiter die Geschichte davon, dass es auch völlig ok ist und mein Herz weint.
Denn ich habe Träume und Ziele und Wünsche, so viele davon. Mein Leben könnte sich grundlegend anders gestalten, wenn ich die Möglichkeit hätte, nach meinem Herzen zu gehen. Zu lieben wen ich liebe, zu lieben was ich tue, zu lieben wo ich bin, zu lieben mit wem ich bin. Und alles was ich nicht mehr liebe, nach und nach sein zu lassen.
Doch die große Sehnsucht nach dieser Liebe hat auch ihre Tücken, denn sie kreiert einen Mangel und damit Glaubenssätze wie „Ich bin nicht liebenswert“, „ich bin nicht gut genug um geliebt zu werden“ „mich kann eh keiner lieben“. Und ja, das war meine Realität. Mein ganzes Leben lang. Es gab Hochs und Tiefs aber im Grunde… war das meine Realität und der Grundbaustein meiner Identität.
Kopfüber ins Herz bedeutet also nichts anders, als einen Kopfsprung in mein Herz zu machen, in ein neues Leben, geprägt von Liebe. In dem ich nicht mehr zerdenke (n möchte) sondern in dem ich meiner Intuition folge, meiner Liebe folge, voller Sicherheit und Zuversicht.
Kopfüber ins Herz soll meine Seite als Schreiberin werden, als die Frau, die sich ausdrückt, die über Worte Welten kreiert, die dich, da du das hier liest, mitnimmt und dir sagt „alles ist ok, alles ist gut und du bist wundervoll“.
Kopfüber ins Herz soll Mut machen, dass du nicht alleine bist.
Meine neue Identität möchte nicht mehr zerdenken und unsicher sein.
Sie möchte im Herzen sein.
Lass uns in die Herzen springen